Des Pornoschreibers Fantasie und das reale Artefakt

Der Hans kannte sich aus, was die Frauen betraf. Er war mehr als nur ein Versteher, er war DER Versteher schlechthin und so war er in seiner Stammkneipe auch kein unbeschriebenes Blatt.
»Wen du schon alles flachgelegt hast«, wurde er oft begrüßt.
Mit vor Stolz geschwollener Brust erkannte er den Spott nicht, schließlich verspottete man einen Hans nicht, der über 100 Frauen im Bett hatte.
»Während er davor stand«, grölten die Stammtischbrüder hinter seinem Rücken, derweil er zu Hause an seinem neuesten Text schrieb, der da »Die hohe Kunst des Bananenschälens« hieß. Das Pornomagazin aufgeblättert, lächelte die Schäfer ihn lasziv an und zeigte, was sie zu bieten hat.
»Nimm mich«, hörte er sie flüstern und er nahm sie. Vögelte sie richtig durch, wusste genau wo, und wie er sie anfassen, reiben, küssen, lecken musste, dass sie auch ja laut kreischend schrie:
»Du Hengst, ich komme, ich komme.«
Puh! Hans war fertig. Seine Hand schmerzte nicht nur vom Schreiben. Schnell noch das Taschentuch über den Dödel gewischt und ab dafür.

»Hahans«, hörte er seine Mutter aus der Küche.
»Ja Mutti? Warte, ich komme – äh - ...«
»Was hast du denn wieder gemacht?«
»Och, nichts«, erwiderte er, als er ebenfalls in der Küche erschien.
»Ich frage mich manchmal, wann du endlich aussem Pott kommst.«

Gegen Abend nahm er seine Jacke, legte sie über die Schulter und verabschiedete sich von seiner Mutti.
»Wann bist du denn wieder daheim?«
»Weiß nicht.«

›Rüdiger wird vor Neid erblassen, wenn ich dem gleich ...‹, rieb er sich in die Hände und betrat sein Stammlokal, wo sie alle nur auf ihn warteten.
»Hans«, wurde er lauthals empfangen.
»Leute, ich muss euch was erzählen, also die Alte, die ich letzte Nacht hatte, die ist erst heute Mittag aus dem Bett gekommen.«
»Wat? Schon wieder eine?«, grinste Rüdiger.
»Oh, die war lecker«, leckte sich Hans über die Lippen.
»Haste dat Magazin denn auch wieder fein unter die Matratze versteckt?«, lachten die Thekenbrüder gemeinschaftlich.
»Ihr Arschlöcher habt doch keine Ahnung.«
»Dein Trauma-Egon ist doch nicht mehr als ein Artefakt, das erst noch entdeckt werden muss.«
Wieder Gegröle.
»Tja«, hörte Hans eine Frau hinter sich, »ich habe da mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, wie du.«

Hans wurd' nie mehr in dem Dorf gesehen.

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